Was ist ein Mentalist?
Wir glauben, Magie gehört ausschließlich in Fantasygeschichten und Mythen – ein Moment des Staunens, der diejenigen, die ihn erleben, in Ehrfurcht versetzt. Doch es gibt Menschen, die scheinbar Gedanken lesen, vor unseren Augen die Gesetze der Physik brechen und Vorhersagen treffen, die nur ein Allwissender machen könnte. Mit einer beiläufigen Handbewegung und einem wissenden Lächeln können sie Mitglieder des Publikums bitten, an eine enge und vertraute Erinnerung zu denken – und diese dann Augenblicke später mit atemberaubender Präzision vor Hunderten von Menschen enthüllen. Das ist Mentalismus: eine charismatische Form der Unterhaltung, die Psychologie, Illusion und Kunst zu einem unglaublichen Erlebnis macht.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, was Mentalisten tun, decken einige Geheimnisse hinter ihren Auftritten auf und erklären, warum ihre Shows so faszinierend sind. Außerdem beleuchten wir die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, um ihre Darbietungen visuell ansprechend zu gestalten, und widmen uns der Karriere von Derren Brown, einem Mentalisten, den ich sehr schätze.
Können Mentalisten wirklich Gedanken lesen?
Mit diesen Fähigkeiten müssten diese Menschen doch alle Multimillionäre sein, oder? Können sie nicht einfach die Gewinnzahlen für das morgige Lotto vorhersagen und ihr Leben unbeschwert genießen? Nicht ganz. Mentalisten sind intelligente und hochqualifizierte Trickser, die mit dem Ungesehenen und Unbemerkten spielen. Sie nutzen Tricks, um Illusionen zu erschaffen, die die Realität scheinbar auf den Kopf stellen. Mentalisten nutzen viele Methoden, um deinen Fokus und deine Aufmerksamkeit zu lenken und oft die einfachsten Wahrheiten direkt vor deinen Augen zu verbergen.
Warum Mentalisten keine Gedanken lesen – und trotzdem verblüffen
Mentalismus ist die Kunst, eine Illusion so überzeugend zu gestalten, dass es scheint, als besäße der Performer übernatürliche mentale Fähigkeiten. Selbst wenn wir wissen, dass es nicht echt ist, fühlt sich die Erfahrung wie Magie an. Diese Mentalmagier sind Meister darin, deinen Geist nach ihrem Willen zu formen und dich zu scheinbar unmöglichen Schlussfolgerungen zu führen.
Doch die Darbietung eines Mentalisten dreht sich nicht nur um das große Finale, in dem der Trick schließlich seinen Höhepunkt findet. Es geht ebenso um die Geschichte und die Verbindung zum Publikum auf dem Weg dorthin. Gute Mentalisten gestalten ihre Präsentation sorgfältig, um Gemeinsamkeiten mit dem Publikum zu finden, eine persönlichere Bindung zu schaffen, die Spannung zu erhöhen und manchmal emotionale Reaktionen hervorzurufen. Damit heben sie sich von mittelmäßigen Mentalisten ab, die nur Gedankenleseeffekte ohne interessante Präsentation vorführen. Die besten Mentalisten führen nicht einfach nur Tricks vor – sie erschaffen Momente, die dich hinterfragen lassen, was du für möglich hältst und dich manchmal darüber nachdenken lassen, ob du die Welt jemals wieder mit denselben Augen sehen wirst.
Wie erreichen Mentalisten ihre Gedankenlese-Effekte?
Der Schlüssel zum Erfolg eines Mentalisten liegt in der Kombination verschiedener Methoden, die das Publikum im Unklaren darüber lassen, wie der Trick funktioniert. Obwohl jeder Performer seinen eigenen Stil hat, verlassen sich die meisten auf eine Mischung aus klassischen Techniken der Zauberei, moderner Technologie und psychologischen Prinzipien. Mentalisten nutzen viele Methoden, um deinen Fokus und deine Aufmerksamkeit zu lenken und oft die einfachsten Wahrheiten direkt vor deinen Augen zu verbergen. Tauchen wir also tiefer in einige der Geheimnisse hinter ihrer vorgespielten Gedankenlesefähigkeit.
1. Peeking
„Peeking“ ist ein englischer Begriff und bedeutet soviel wie „heimlich einen Blick auf etwas werfen“ Und genau das machen Mentalisten gerne. Es geht bei dieser Methode weniger um Psychologie, sondern um eine einfache, aber effektive Technik, bei der heimlich Informationen von einem Publikumsteilnehmer gewonnen werden – ohne dass dieser es bemerkt! Zum Beispiel könnte ein Teilnehmer gebeten werden, ein Wort auf ein Stück Papier zu schreiben und es in einen versiegelten Umschlag zu legen. Der Mentalist verwendet dann eine geheime Öffnung oder eine transparente Stelle, durch die er hineinschauen kann. Alternativ könnte eine ausgewählte Karte beim Mischen durch geschickte Fingerfertigkeit unbemerkt gesehen werden.
2. Preshow-Techniken
Manchmal beginnt die Arbeit eines Mentalisten schon vor der eigentlichen Vorstellung. Gelegentlich können sie Informationen über ihr Publikum im Voraus sammeln, zum Beispiel durch lockere Gespräche, Fragebögen oder sogar durch Social-Media-Recherche. Diese subtile Datensammlung ermöglicht es dem Mentalisten, den Eindruck zu erwecken, dass er etwas während der Show in Echtzeit gelernt hat, obwohl die Informationen bereits vorher bekannt waren.
3. Fortschrittliche Technologie
Mit der konstanten Entwicklung neuer Technologien haben Mentalisten verschiedene Geräte in ihre Performances integriert. Diese sehen oft aus wie ganz normale Objekte – zum Beispiel ein Stift, ein Kartenspiel oder eine Uhr – sind jedoch mit versteckter Technik ausgestattet, die Informationen direkt an den Performer übermittelt. Stell dir vor, ein Teilnehmer schreibt eine geheime Botschaft auf ein Stück Papier, das völlig unauffällig erscheint, während es in Wahrheit versteckte Sensoren gibt, die alles aufzeichnen und die Informationen direkt an den Mentalisten weiterleiten – sei es über ein verstecktes Hörgerät oder ein Display!
Mit jedem technologischen Fortschritt eröffnen sich Mentalisten neue Wege, ihre Shows spektakulärer und beeindruckender zu gestalten. Doch gerade in einer Welt, in der wir die Macht der Technologie kennen, wird die wahre Kunst darin liegen, uns glauben zu lassen, dass allein der menschliche Geist hinter der Magie steckt.
4. Manipulation von Entscheidungen
Dieser Punkt ist weitaus psychologischer und ermöglicht es dem Mentalisten, Teilnehmer dazu zu bringen, Entscheidungen zu treffen, die sie für völlig unabhängig halten. Diese subtile Manipulation kann durch ambivalente verbale Anweisungen, unbewusste Hinweise oder Änderungen in der Körpersprache erreicht werden, um Menschen in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Zwar behaupten Mentalisten gerne, dass sie diese Methode benutzen, aber in der Realität sind es meistens die drei zuvor genannten Methoden. Nur in den allerseltensten Fällen würde ein Mentalist auf diese Art und Weise versuchen einen Effekt zu erreichen, weil dabei zu viel schief gehen kann. Und wenn man eine Show vor Publikum macht, wird man das vermeiden. Darum benutzen Mentalisten die ersten drei Methoden und behaupten anschließend sie hätten psychologische Tricks genutzt und die Körpersprache der Teilnehmer gelesen.
Diese und weitere Methoden der Mentalisten verbinden sich zu einem wirklich faszinierenden Erlebnis für Zuschauer und Teilnehmer, das die Grenze zwischen Realität und Illusion verschwimmen lässt. Die gesamte Performance ist dabei genauso wichtig wie die Tricks selbst.
Die Herausforderung, Mentalismus unterhaltsam zu gestalten
Trotz all dieser Methoden braucht es einen hervorragenden Mentalisten, um die Aufmerksamkeit eines Publikums wirklich zu fesseln und eine Performance visuell ansprechend zu machen. Wie schaffen sie es, die Spannung und das Interesse so meisterhaft aufrechtzuerhalten, ohne dass die Zuschauer das Interesse verlieren – vor allem, wenn nicht jeder direkt in die Handlung einbezogen wird? Schließlich gibt es hier nicht immer spektakuläre visuelle Elemente wie in der traditionellen Magie, etwa verschwindende Gegenstände oder das Schweben einer Person!
Die Wahrheit ist: Ein erfahrener Mentalist muss sicherstellen, dass die Gedanken der Zuschauer ständig arbeiten – sei es durch das Nachdenken über mögliche Ergebnisse oder durch die Verarbeitung dessen, was sie gerade gesehen haben. Er muss zudem stark auf Erzählkunst, theatralische Elemente und Humor setzen, um seine Show visuell spannend zu gestalten und seine Persönlichkeit und seinen Charme voll zur Geltung zu bringen. Die Aufmerksamkeit des Publikums kann beispielsweise durch spannende Musik während der Darbietung gelenkt werden, die ihre Emotionen subtil steuert, ähnlich wie in einem Film. Auch interaktive Elemente oder etwas, worauf sich die Zuschauer während der gesamten Show konzentrieren können, tragen dazu bei. Ein großartiges Beispiel hierfür, das ich gleich erläutern werde, bietet der berühmte Mentalist Derren Brown. Letztendlich besteht das Ziel darin, eine Aufführung zu schaffen, die ebenso unterhaltsam wie zum Nachdenken anregend ist – ähnlich wie eine Theatershow.
Die dunkle Seite des Mentalismus
Es gibt jedoch auch eine dunkle Seite des Mentalismus: Manche Menschen missbrauchen diese Techniken leider für persönliche Vorteile. Diese Individuen behaupten oft selbstbewusst, echte übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen, und präsentieren sich als „Medien“, die mit den Toten kommunizieren oder Wunder vollbringen können. Sie nutzen die Verwundbarkeit anderer aus – Menschen, die trauern oder verzweifelt Antworten suchen – und manipulieren deren Emotionen für finanziellen Gewinn. Im Gegensatz zu ethischen Mentalisten, die unterhalten und inspirieren möchten, bedienen sich diese betrügerischen „Medien“ der Täuschung, um ihre Opfer auszunutzen. Dies ist eine düstere Erinnerung daran, wie stark diese Techniken auf den Geist wirken können – besonders in den falschen Händen.
Derren Brown: Ein Meister des Mentalismus
Nun zu einem Pionier dieser Kunst und vielleicht einem der bekanntesten Mentalisten der heutigen Zeit: Derren Brown. Wie viele andere Mentalisten begann er seine Karriere als traditioneller Zauberer und setzte auf Techniken wie Fingerfertigkeit und Täuschung, um seine Illusionen zu kreieren. Er hat mit einem großen britischen Fernsehsender zusammen gearbeitet, der um seine erste Show Mind Control einen Hype aufbaute. In dieser zeigte er scheinbar unmögliche Kunststücke, wie die Vorhersage von Lottozahlen oder die Beeinflussung von Entscheidungen. Diese und seine späteren Shows begeisterten ein ganzes Land, da er Themen wie Glaube, Moral und die Macht der Suggestion in seine Performances einfließen ließ.
Was ihn wirklich auszeichnet, ist seine Fähigkeit, psychologisches Verständnis mit theatralischem Flair in seinen Live-Shows zu kombinieren. In einer dieser Shows ließ er scheinbar vier Teilnehmer einen Tisch in der Luft schweben und erriet die tiefsten Geheimnisse von Zuschauern, wobei er sie stets in Spannung hielt und deren Realität infrage stellte. Am Ende fragte er, ob irgendjemand den Mann im Gorilla-Kostüm bemerkt hätte, der über die Bühne gelaufen war. Stille. Niemand hatte ihn gesehen. Dann spielte er die Aufnahme ab, und da war er – unübersehbar. Die Zuschauer hatten ihn völlig übersehen, da sie sich zu sehr darauf konzentriert hatten, wohin er zuvor ihre Aufmerksamkeit gelenkt hatte.
Erinnerst du dich an die frühere Zeile über Wahrheiten, die direkt vor deinen Augen verborgen liegen? Genau das habe ich hier auch gemacht. Vermutlich ohne zu bemerken, hast du den exakt gleichen Satz zweimal gelesen. Hast du es bemerkt? Es war der Satz: Mentalisten nutzen viele Methoden, um deinen Fokus und deine Aufmerksamkeit zu lenken und oft die einfachsten Wahrheiten direkt vor deinen Augen zu verbergen.
Warum Mentalismus uns fesselt
Mentalismus bleibt eine faszinierende Form der Unterhaltung, da er tief in uns etwas anspricht – unsere Sehnsucht nach dem Unbekannten und die Faszination für den menschlichen Geist.
Er fordert unsere Überzeugungen heraus, regt unsere Fantasie an und lädt uns ein, darüber nachzudenken, was möglich ist. Ob es ein Weltklasse-Künstler wie Derren Brown oder ein lokaler Mentalist am Anfang seiner Karriere ist – der Effekt ist immer derselbe: ein Gefühl des Staunens und der Bewunderung. Mentalismus ist nicht nur ein Trick, es ist eine Verbindung. Wenn du das nächste Mal die Gelegenheit hast, einen Mentalisten live zu erleben, lass dich darauf ein, staune und sei bereit, die wahre Magie in deinem eigenen Geist zu entdecken.
Häufig gestellte Fragen
Zauberer und Mentalisten nutzen dieselben Methoden und Prinzipien der Täuschung. Der Unterschied liegt in der Präsentation und dem Ziel ihrer Darbietung:
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Mentalisten suggerieren Gedankenleseeffekte und schaffen den Eindruck, sie könnten durch psychologische Techniken, Suggestion oder Beobachtung mentale Phänomene wie Telepathie oder Vorhersagen realisieren. Obwohl sie behaupten, psychologische Tricks einzusetzen, verwenden Mentalisten oft klassische Methoden der Zauberei, wie Peeking (heimliches Einsehen von Informationen), Preshow-Techniken (Vorabinformationen) oder Misdirection (gezielte Ablenkung), um diese Illusionen zu erzeugen. Sie grenzen sich bewusst von der klassischen Zauberei ab und zeigen ausschließlich mentale Effekte die vorwiegend in den Köpfen des Publikums stattfinden.
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Zauberer hingegen nutzen dieselben Grundprinzipien und Techniken, jedoch mit einem anderen Ziel: Sie präsentieren visuelle und greifbare Illusionen, die unmöglich erscheinen, wie das Verschwinden eines Objekts und das Erscheinen oder Schweben von Gegenständen. Ihr Fokus liegt auf visuellen Effekten , die auch physisch im Raum stattfinden. Sie haben nicht den Anspruch ausschließlich psychologische Fähigkeiten zu demonstrieren. Viele Zauberer haben trotzdem den einen oder anderen Mentalismus Effekt in Ihrem Programm um es abwechslungsreicher und unterhaltsamer zu gestalten.
Beide Kunstformen teilen also eine gemeinsame Basis an Techniken, unterscheiden sich jedoch durch die Art, wie sie präsentiert werden und welche Geschichten sie dem Publikum erzählen. Mentalismus wirkt oft subtil und mysteriös, während Zauberei lebhaft und spektakulär ist.
Die Wahl zwischen einem Zauberer und einem Mentalisten richtet sich nach der Atmosphäre und den Zielen Ihrer Veranstaltung. Möchten Sie Ihre Gäste mit visuellen, faszinierenden Tricks in Staunen versetzen und für unterhaltsame Momente sorgen, ist ein Zauberer die ideale Wahl. Ein Mentalist hingegen schafft durch psychologische Effekte und die Illusion von Gedankenlesen ein ruhiges, nachdenkliches Erlebnis. Beide Künstler bieten außergewöhnliche Erlebnisse, aber auf unterschiedliche Weise.
Für ein sachliches und konzentriertes Publikum kann ein Mentalist mit seinen tiefgründigen, mysteriösen Darbietungen eine ganz besondere Atmosphäre kreieren. Wenn Sie jedoch ein lebendigeres, belebendes Element wünschen, bei dem auch weniger fokussierte Gäste bestens unterhalten werden, wäre ein Zauberer die bessere Wahl. Durch die visuelle Kraft der Zauberei kann er auch in lauteren und chaotischeren Umfeldern die Aufmerksamkeit des Publikums fesseln und unvergessliche Momente schaffen. Zusammengefasst benötigen Mentalisten ein konzentriertes Publikum, während Zauberer durch ihre visuelle Magie sowohl bei fokussierten Gästen als auch in entspannteren, lebendigeren Situationen glänzen.
Nein, Mentalisten können keine Gedanken lesen. Was sie präsentieren, ist das Ergebnis der Anwendung klassischer Zaubertechniken, die geschickt eingesetzt werden, um den Eindruck zu erwecken, sie hätten übernatürliche Fähigkeiten. Dazu gehören unter anderem:
- Peeking: Heimliches Einsehen von Informationen, die ein Zuschauer notiert hat, ohne dass dieser es bemerkt.
- Preshow-Techniken: Vorab gesammelte Informationen über das Publikum, die während der Show genutzt werden, um beeindruckende Effekte zu erzielen.
Diese und weitere Methoden erzeugen die Illusion des Gedankenlesens, sind jedoch allesamt auf psychologische Techniken und geschickt eingesetzte Zauberei zurückzuführen.
Mentalisten können scheinbar Gedanken lesen, indem sie eine Kombination aus klassischen Zaubertechniken, psychologischen Prinzipien und moderner Technologie einsetzen. Zu den häufig verwendeten Methoden gehören:
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Peeking: Dabei wird heimlich ein Blick auf Informationen geworfen, die ein Zuschauer notiert hat, ohne dass dieser es bemerkt.
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Preshow-Techniken: Hierbei werden vor der Show Informationen über das Publikum gesammelt, die während der Darbietung verwendet werden, um beeindruckende Effekte zu erzielen.
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Versteckte High-Tech: Scheinbar harmlose Gegenstände können mit Sensoren ausgestattet sein oder dem Mentalisten Informationen ungesehen übertragen.
Durch die geschickte Kombination dieser und weiterer Methoden entsteht der Eindruck, der Mentalist könne Gedanken lesen.
Psychologie spielt im Mentalismus eine geringere Rolle, als es viele Mentalisten glauben machen möchten. Zwar werden psychologische Prinzipien wie Suggestion, Beobachtung von Körpersprache oder Manipulation von Wahrnehmung eingesetzt, jedoch sind es vor allem klassische Zaubertechniken, die den Kern der meisten Mentalismus-Shows ausmachen. Die Idee, dass Mentalisten tiefes psychologisches Wissen oder außergewöhnliche mentale Fähigkeiten besitzen, ist mehr ein Teil ihrer Marketing- und Präsentationsstrategie als die tatsächliche Grundlage ihrer Kunst.
Ein Mentalist benötigt keine formelle Ausbildung oder spezielle Qualifikationen. Jeder kann die Fähigkeiten erlernen, die erforderlich sind, um als Mentalist aufzutreten. Wenn Mentalisten behaupten, Psychologische Abschlüsse oder ähnliche Qualifikationen erworben zu haben, mag das wahr sein, es dient jedoch nur dem Marketing. Die Qualität der Show hängt vielmehr von den praktischen Fähigkeiten, den Zaubertechniken und dem künstlerischen Präsentationsstil des Mentalisten ab.
Ein guter Mentalist schafft es, das Publikum emotionale Erlebnisse spüren zu lassen und es durch seine Präsentation in seinen Bann zu ziehen. Da der Mentalismus grundsätzlich im Kopf der Zuschauer stattfindet, fehlt das visuelle Element. Dieses Fehlen von visuellen Effekten muss der Mentalist geschickt ausgleichen. Ein erfahrener Mentalist wird trotzdem visuell ansprechende Bilder auf der Bühne erzeugen, indem er beispielsweise Zuschauer auf die Bühne holt, sie für alle sichtbar etwas aufzeichnen lässt oder ähnliche Techniken einsetzt, um der Show ein gewisses Maß an Visualität zu verleihen. Durch solche spannenden Präsentationen und charismatische Interaktivität schaffen gute Mentalisten es, das Publikum zu fesseln und den Eindruck des Gedankenlesens überzeugend zu vermitteln, statt es mit zahlreichen gleichartigen Gedankenleseeffekten in den Schlaf zu reden.
Aber wenn man den Mentalisten nicht schon vorher selbst gesehen hat, ist es schwierig, das zu beurteilen. Um es Ihnen leichter zu machen, die guten Mentalisten zu erkennen, habe ich einen Blogartikel dazu geschrieben. Zwar ist dieser auf Zauberer ausgerichtet, aber für Mentalisten gelten exakt die gleichen Qualitätskriterien. Hier finden Sie den Artikel.
Die Kosten für die Buchung eines Mentalisten können stark variieren und hängen von Faktoren wie Erfahrung, Anreisedauer, Dauer der Darbietung und der Nachfrage nach dem Mentalisten ab. In der Regel kann man jedoch mit einem Preis zwischen 900 € und 3000 € rechnen, je nach Umfang der Show und den Anforderungen des Events.
Einen genaueren Überblick über die Preise, mit denen Sie bei der Buchung eines Mentalisten rechnen können, finden Sie in meinem Artikel „Was kostet ein Zauberer?“. Lassen Sie sich vom Titel nicht täuschen – da Mentalisten eine Unterkategorie der Zauberkunst darstellen, gelten die dort angegebenen Preise auch für Mentalisten. Am besten werfen Sie einen Blick auf die Preise für Eventzauberer, da diese am ehesten vergleichbar sind.
Die Kosten für einen Mentalisten pro Stunde hängen von der Art der Buchung ab. Ein Mentalist der herum läuft und direkt mit den Gästen interagiert, verlangt in der Regel zwischen 300 und 900 Euro pro Stunde. Ein Mentalist der eine 60-minütige Stand-up-Show bietet, liegt preislich wohl eher zwischen 900 und 3000 Euro, abhängig von der Komplexität der Show und dem erforderlichen Equipment.
Einen genaueren Überblick über die Preise, mit denen Sie bei der Buchung eines Mentalisten rechnen können, finden Sie in meinem Artikel „Was kostet ein Zauberer?“. Lassen Sie sich vom Titel nicht täuschen – da Mentalisten eine Unterkategorie der Zauberkunst darstellen, gelten die dort angegebenen Preise auch für Mentalisten. Am besten werfen Sie einen Blick auf die Preise für Eventzauberer, da diese am ehesten vergleichbar sind.
Sie sollten keinen Mentalisten buchen, wenn vorhersehbar ist, dass das Publikum unaufmerksam oder der Raum auf Ihrer Veranstaltung laut sein wird. Da Mentalismus stark auf Fokus und Konzentration angewiesen ist, kann eine zu laute Umgebung oder eine abgelenkte Zuschauermenge die Show negativ beeinträchtigen. Ebenso sollten Sie keinen Mentalisten buchen, wenn die Gäste bereits geistig ausgelaugt sind, zum Beispiel nach einer langen Tagung. In solchen Fällen ist es besser, einen Zauberer zu buchen, da seine visuelle Kunst weniger Konzentration erfordert und das Publikum auch ohne ständige geistige Anstrengung unterhalten kann. Die visuelle Natur der Zauberei funktioniert auch in lauten und chaotischen Umfeldern und hilft dabei, die Aufmerksamkeit der Zuschauer leichter aufrechtzuerhalten.
Nein. Mentalisten wie Patrick Jane aus The Mentalist gibt es in der Realität nicht. Es gibt aber Mentalisten. Das sind Showkünstler, die mit klassischen Techniken der Zauberkunst Gedankenlese-Effekte erzeugen und eine übermenschliche Beobachtungsgabe sowie außergewöhnliche Menschenkenntnis vortäuschen. Diese Künstler dürften eine wesentliche Inspiration für die Figur des Patrick Jane gewesen sein.
In der Serie ist Patrick Jane nahezu unfehlbar in seinen Einschätzungen und löst Kriminalfälle mit seiner übernatürlichen Beobachtungsgabe. Solche Fähigkeiten besitzt in Wirklichkeit niemand – sonst wären Mentalisten bei der Polizei heiß begehrt, und wir würden regelmäßig Stellenausschreibungen für sie sehen. 😉
Nein, ein echter Mentalist könnte keine Kriminalfälle lösen wie Patrick Jane. Mentalisten sind Showkünstler, die mit Täuschung, psychologischen Tricks und klassischen Methoden der Zauberei arbeiten. Ihre scheinbar übermenschliche Menschenkenntnis und Gedankenlesefähigkeit sind nur Illusionen, die durch Techniken wie Peeking und Preshow-Techniken erzeugt werden.
Keiner dieser Tricks würde in einer echten Verbrechensaufklärung helfen, da sie auf gezielter Manipulation und vorher eingeholten Informationen basieren – nicht auf tatsächlichem Gedankenlesen oder überlegener Intuition. Patrick Jane ist also eine fiktive Figur, die Mentalisten-Techniken dramatisch überzeichnet einsetzt.
Die Gedankenlese-Effekte in The Mentalist sind unrealistisch, da kein Mensch wirklich solche Fähigkeiten besitzt. Niemand kann mit so übernatürlicher Präzision und Sicherheit Schlussfolgerungen ziehen, wie es Patrick Jane tut.
Allerdings gibt es Showkünstler, die mit Hilfe von Techniken und Methoden aus der klassischen Zauberei scheinbar übermenschliche Deduktionsfähigkeiten, Menschenkenntnis und Gedankenlese-Effekte vortäuschen können.
Wer in einer solchen Show sitzt, kann also ähnliche Erlebnisse haben wie in der Serie The Mentalist – nur mit dem Wissen, dass es auf geschickter Täuschung und nicht auf echten übernatürlichen Fähigkeiten beruht.
Über den Autor:
Fabian Schneekind
Seit über 19 Jahren widme ich mich der Zauberkunst, davon 10 Jahre hauptberuflich. Meine Arbeit führt mich deutschlandweit und international zu unterschiedlichsten Events. Ich habe für namhafte Unternehmen wie Lufthansa, Siemens, die Deutsche Bank, Adobe, Würth, Pfizer und die Deutsche Telekom gezaubert. Internationale Highlights waren für mich bisher eine exklusive Geburtstagsfeier in Los Angeles und meine Auftritte bei großen Netzwerk-Events.
Bei meinen Auftritten zaubere ich für Topmodels auf der Fashion Week bis hin zu Bands wie Rammstein. Aber ebenso gerne zaubere ich auf dem 80. Geburtstag Ihrer Großmutter. Denn für mich ist Zauberei der schönste Weg, um Menschen zusammenzubringen und für einen Moment Themen wie Status und Reichtum zu vergessen.
In meinem Blog teile ich diese wertvolle Erfahrung, um Eventplanern und angehenden Zauberkünstlern nützliche Tipps zu geben.